SWAPO und die Hilfe aus anderen Ländern

Im Kampf um die Unabhängigkeit Namibias suchte die SWAPO in vielen Ländern Hilfe und Unterstützung, welche sie in Form von Lehrkräften und medizinischem Fachpersonal, Waffen, Geldern, Munition und schließlich zivilen Gütern erhielt. Zwischen 1960 und 1980 kamen Hunderte von Namibiern in die DDR, denen eine Berufsausbildung, ein Studium bzw. diverse Lehrgänge ermöglicht wurden. Auch erfolgte 1978 eine medizinische Behandlung von Kassinga-Überlebenden und schwer verwundeten PLAN-Kämpfern in der DDR. Auf diese Weise lieferte die DDR „Solidaritätssendungen“ in den Südwesten Afrikas. So lag es nahe, dass sich Sam Nujoma nach dem Kassinga-Massaker erneut an die DDR und weitere sozialistische und kommunistische Länder wandte. Seine Bitte war sinngemäß, Kinder aus den SWAPO-Flüchtlingslagern aufzunehmen, um sie vor weiteren Übergriffen zu schützen, ihnen gute Verpflegung und Betreuung zu sichern, bis man selbst wieder in der Lage sei, diesen Verpflichtungen nachzukommen.
Am 12. September 1979 wurde Nujomas Antrag vom Sekretariat des Zentralkomitees der SED bewilligt und die Planung des Projekts begonnen. Das heute als Belliner Schloss bekannte Anwesen im kleinen Dorf Bellin etwa 10 km südlich von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) wurde für die Unterbringung der Kinder ausgewählt


Kinderheim Bellin 2002